Unser Konsum - Auswirkungen bis nach Laos
Das Welthaus Diözese Graz-Seckau gab uns am 8.10.2014 zum dritten Mal die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen und beim Projekt ’Begegnung mit Gästen’ dabei zu sein.
Gäste aus Laos berichteten über IHR Leben, ihr Land, ihre Kultur, ihre Landwirtschaft und speziell über die von unseren Gästen, Amphone Souvannalath und Namthipkesone Bouttasing, durchgeführten Projekte.
Besonders fasziniert waren wir von ihrem Begrüßungs- und Verabschiedungsritual. In den verschiedenen Provinzen leben sehr viele Volksgruppen, die teilweise ihre eigene Sprache sprechen. Symbolisch dafür haben sie uns Puppen in deren Tracht mitgebracht. Circa 80% der Bevölkerung leben am Land. Sie leben sehr einfach, essen dreimal am Tag Klebereis und ernähren sich von den Lebensmitteln, die im Wald, auf der Wiese und im Garten wachsen, und den Fischen, die im Fluss oder See gefangen werden. Ihre ärztliche Versorgung beschränkt sich meist auf Heilmittel aus der Natur – aus dem Wald und dem Wasser. Krankenhäuser gibt es nur in den Städten. In den sehr einfachen Schulen wird nur in ihrer Landessprache unterrichtet. Sie erlernen dort Lesen und Schreiben, um im täglichen Leben zurechtkommen.
In dem einzigen Binnenland Südostasiens wird es immer schwieriger, das kostbare Grundnahrungsmittel Reis das ganze Jahr über ausreichend zur Verfügung zu haben. Ursachen liegen im immer knapper werdenden fruchtbaren Land und in den zunehmenden Wetterextremen. Die Wälder und das Land, das die Menschen in Laos bewirtschaften und nutzen, gehören nicht ihnen, wie in Österreich, sondern dem Staat. Das Land wird der Bevölkerung weggenommen und gerodet, um ’cash crops’ - ein landwirtschaftliches Produkt, das nur für den Markt oder den Export angebaut wird - anzubauen oder Rohstoffe abzubauen. Somit fehlt der Bevölkerung der Zugang zu landwirtschaftlichen Nutzflächen. Auf Bildern sahen wir die Rodung von Wäldern und das Niederreißen von Häusern. Der Wald wird für Kautschuk-Plantagen genützt. Dieser Rohstoff sowie Holz, Kupfer, Gold, Silber und Zucker werden wiederum nach China, Vietnam, in die EU und in die USA exportiert.
„Der Ausverkauf des Landes sichert nicht die Zukunft unserer Enkel“, diese Aussage von Namthipkesone Bouttasing gab uns sehr zu denken. Diese Rohstoffe werden für die Produktion unserer Konsumgüter benötigt. Und je mehr wir konsumieren, je mehr Rohstoffe werden benötigt und abgebaut– auf Kosten anderer Menschen!
Die Projekte des Welthauses in Laos beziehen sich auf:
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Welthaus:
Welthaus Diözese Graz-Seckau ist seit 1970 die entwicklungspolitische Institution der katholischen Kirche in der Steiermark. Die zentrale Aufgabe von Welthaus ist der Einsatz für Menschenwürde und Gerechtigkeit weltweit. Projekt- und Bildungsarbeit kooperieren im Welthaus eng miteinander. Entwicklung bedeutet Veränderung in Armutsregionen, aber auch hier bei uns in der Steiermark. In Entwicklungsländern unterstützt Welthaus mit Mitteln des steirischen Kirchenbeitrags sowie zum Teil auch öffentlichen Mitteln vorwiegend Projekte, die die Armut in ländlichen Regionen verringern und die Menschenrechtssituation verbessern.
Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse HW
Friederike Lamprecht